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The Modern Family: Verändert sich mein Arbeitsleben durch Kinder?

Amanda Jones

HR Manager, Projects & Policies

Wir sollten Menschen nicht im Rahmen eines Einstellungsverfahrens nach ihren persönlichen Umständen fragen.

Einleitung

Ein Kind zu haben, sollte nicht bedeuten, dass man keine Karriere machen kann. Ob dies in der Praxis zutrifft, wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich beurteilt, aber die meisten werden dieser Aussage zustimmen. Von Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaubsregelungen bis hin zur Flexibilität am Arbeitsplatz gibt es eine Reihe von Faktoren, die sich darauf auswirken können, wie sich die Geburt eines Kindes auf das eigene Arbeitsleben auswirkt. Im Rahmen unseres Schwerpunkts "Die moderne Familie" wollten wir dieses Thema näher beleuchten und sehen, wie die Pinsent Masons Vario Gruppe Mitarbeitenden mit und ohne Kinder entgegenkommt.

Erwartungen

Traditionell wird erwartet, dass die meisten Menschen Kinder haben wollen, wenn sie das Erwachsenenalter erreicht haben. Dies war zwar nie absolut allgemeingültig, gilt aber nach wie vor weltweit und in vielen verschiedenen Kulturen. Allerdings zögern heute immer mehr Menschen eine Schwangerschaft hinaus.

Warum ist das der Fall? Eine Studie der Hochschule Gera hat aufgezeigt, dass vor allem Karriere, Freizeit und Selbstverwirklichung die ausschlaggebenden Gründe sind kinderlos zu bleiben, oder den Kinderwunsch zumindest auf eine spätere Lebensphase zu verschieben.
Auch finanzielle Aspekte sind dabei nicht unerheblich. Ein Kind bis zum 18. Lebensjahr aufzuziehen, kostete in den vergangenen Jahren in Deutschland an die 150.000 Euro. Ein weiterer Faktor, der nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell die eigene Unabhängigkeit beeinflusst.

Wir haben eine Reihe von Vario Mitarbeiter*innen gefragt, ob sie das Gefühl haben, dass von ihnen erwartet wird, Kinder zu bekommen. Die Antworten lauteten im Allgemeinen, dass keine*r von ihnen jemals eine solche Erwartung im Arbeitsumfeld verspürte, und nur sehr wenige hatten das Gefühl, dass von Familienmitgliedern oder befreundeten Personen eine Erwartung bestand.

Interaktion am Arbeitsplatz

Wenn es immer häufiger vorkommt, dass Mitarbeitende keine Kinder haben, bedeutet dies, dass im Laufe der Zeit eine größere Vermischung von Personen mit und ohne Kinder erfolgt. Es besteht der Eindruck, dass Arbeitgebende sich mehr auf kinderlose Mitarbeiter*innen stützen als auf solche mit Kindern, weil sie als zugänglicheres Personal angesehen werden. Es stimmt zwar, dass kinderlose Mitarbeiter*innen keine Rücksicht auf die Kinderbetreuung nehmen müssen, aber es ist nicht richtig anzunehmen, dass sie deshalb eher verfügbar und bereit sind, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Wenn kinderlose Mitarbeitende auf diese Weise behandelt werden, entsteht eine Kultur, in der sie das Gefühl haben, dass sie bei der Arbeit nicht Nein sagen können, wenn sie gebeten werden, über angemessene Grenzen hinauszugehen.

Wenn Arbeitgebende der Meinung sind, dass kinderlose Mitarbeiter*innen besser für das Geschäft sind, wäre es logisch anzunehmen, dass dies bei den Einstellungsentscheidungen berücksichtigt wird. Auch wenn die Elternschaft nicht zu den geschützten Merkmalen gemäß des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes gehört, vertritt Pinsent Masons Vario den Standpunkt, dass es falsch wäre, Bewerber*innen aufgrund der familiären Situation anders zu behandeln.

Die Interaktion am Arbeitsplatz bezieht sich nicht nur auf die Beziehung zwischen Arbeitgebendem und Arbeitnehmendem, sondern auch auf den Umgang unter Kolleg*innen. Eltern haben möglicherweise weniger Zeit für soziale Kontakte oder informelles Networking, während es für Nicht-Eltern schwierig sein kann, die Herausforderungen der Kolleg*innen mit Kindern zu verstehen. Eine potenzielle Trennung der Belegschaft kann sich ergeben, wenn die Mitarbeiter*innen weniger geteilte Lebenserfahrungen im Arbeitsumfeld haben. Dies kann jedoch eher eine Stärke als eine Schwäche sein. Wenn ein Team ein starkes und klares gemeinsames Ziel hat, können die unterschiedlichen Lebenserfahrungen innerhalb des Teams im Einzelnen die Möglichkeit geben, eigene Perspektiven einzubringen. Die Schaffung einer solchen Kultur ist eine der wichtigsten Grundlagen der Unternehmensführung und wurde von Pinsent Masons Vario in der Vergangenheit bereits in Zusammenarbeit mit Kieran Holdcroft von Cushman & Wakefield erörtert.

Social Events

Veranstaltungen sind wahrscheinlich der offensichtlichste Stolperstein für Arbeitgebende, die die Bedürfnisse von Mitarbeiter*innen mit und ohne Kinder unter einen Hut bringen müssen. Findet abends ein gesellschaftliches Ereignis statt, müssen gerade Elternpaare, in denen beide berufstätig sind, organisatorischen und finanziellen Mehraufwand betreiben, um am sozialen Miteinander teilzunehmen. Besonders für Alleinerziehende und Elternteile ohne familiäre Unterstützung bei der Betreuung des Kindes können so Veranstaltung schwer in den Alltag zu integrieren sein.

Abendliche Firmenveranstaltungen sind jedoch nicht schlichtweg eine schlechte Idee. Viele Arbeitnehmende bevorzugen diese Tageszeit sogar. Die zunehmende Bedeutung der gemeinsamen Elternschaft, sowohl nach einer Scheidung als auch in fortbestehenden Beziehungen, bedeutet, dass abendliche Veranstaltungen für Eltern zugänglicher sind als früher.

Eine Lösung kann sein, eine Reihe von Veranstaltungen zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten anzubieten. Nicht jede*r wird zu jeder Veranstaltung kommen können, aber solange alle Interessen berücksichtigt werden, schafft dies eine Arbeitsatmosphäre, in der jede*r gesehen wird. Pinsent Masons Vario verfolgt diesen Ansatz, indem familienfreundliche Veranstaltungen und Alternativen für Eltern, die nicht teilnehmen können, angeboten werden.

"Gesellschaftliche/berufliche Veranstaltungen sollten alle Optionen abdecken, von Frühstücks- und Mittagsveranstaltungen bis hin zu Veranstaltungen außerhalb der Arbeitszeiten. Wir haben auch einige soziale Aktivitäten, zu denen Familienmitglieder eingeladen werden". - Amanda Jones, HR-Managerin, Projects & Policies

Vorteile

Der letzte Aspekt, dem wir uns in diesem Beitrag widmen, ist die Frage, wie Arbeitgeber*innen sicherstellen können, dass sein Sozialleistungssystem sowohl kinderlosen Arbeitnehmer*innen als auch Eltern gegenüber fair ist. Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub (und Bezahlung) sind gesetzlich geschützt, aber das bedeutet nicht, dass Arbeitgebende nicht darüber nachdenken sollten. In diesem Beitrag wurde bereits erwähnt, dass die gemeinsame elterliche Verantwortung zunimmt, und dies kann auf die frühe Kinderbetreuung ausgedehnt werden.

Das Angebot einer umfassenden Elternzeit kann es männlichen Arbeitnehmern ermöglichen, zusätzlichen Urlaub zu nehmen, wenn ihre Kinder noch klein sind, um den oder die Partner*in bei der Kinderbetreuung zu unterstützen. Auch wenn es sich um eine Elternzeit handelt, die sich an Arbeitnehmer*innen mit Kindern richtet, kann diese Regelung auch für kinderlose Arbeitnehmer*innen gelten, sofern die interne Definition einer familiären Angelegenheit sinnvoll ausgelegt wird.

Das obige Beispiel zeigt, dass Arbeitgeber die Möglichkeit haben, ihre Leistungen so zu gestalten, dass eine Situation, die für einen Elternteil gilt, auch für kinderlose Arbeitnehmer*innen gelten kann.

Eine Flexible Arbeitsregelung ist ein weiterer Baustein. Die Möglichkeit, von zu Hause auszuarbeiten, ist für Eltern von großem Vorteil (insbesondere während der Schulferien), aber es gibt keinen Grund, warum dies nicht auch für kinderlose Arbeitnehmer*innen möglich sein sollte.

"Leistungen, die eine Absicherung der Familie einschließen, sind verfügbar, aber es liegt im Ermessen des Arbeitnehmers, ob er dieses Niveau der Absicherung wählt. Unsere Leistungen sind flexibel und für alle verfügbar." - Lindsey Cooper, Reward and Benefits Manager

Fazit

Dieser Artikel begann mit der Prämisse, dass ein Kind nicht bedeuten sollte, dass man keine Karriere machen kann. Die moderne Familie kann viele verschiedene Formen annehmen, aber das Prinzip bleibt bestehen. Auch wenn von Arbeitnehmer*innen offenbar nicht mehr erwartet wird, dass sie Kinder haben, scheint sich die Vorstellung zu halten, dass man Arbeitnehmende anders behandeln muss, wenn ein Kind im Bild ist. Die Akzeptanz der Vielfalt in der Belegschaft ist ein guter Ansatzpunkt. Allerdings muss auch auf die Interaktionen zwischen den Mitarbeitenden, die angebotenen Sozialleistungen und die Organisation von Events geachtet werden, um sicherzustellen, dass Diskriminierung vermieden wird.

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